Maligne Hyperthermie (MH) beim Weißen Schweizer Schäferhund

 

Maligne Hyperthermie (MH) ist eine weitere Erbkrankheit, auf die sehr häufig beim Weißen Schweizer Schäferhund getestet wird.
Hierbei handelt es sich um eine vererbte Fehlfunktion der Skelettmuskulatur. Bei betroffenen Hunden kommt es während dem Verabreichen von bestimmten Narkosemitteln und Medikamenten zu einem bedrohlichen Anstieg der Körpertemperatur (Hyperthermie), der Herzschlagfrequenz (Tachykardie) und
einer erhöhten CO2-Produktion. Werden die Medikament nicht abgesetzt, sterben die Hunde in der Narkose.

Bisher haben wir uns darüber wenig Gedanken gemacht, da stets nur MH-freie Ergebnisse veröffentlicht wurden. Vor Kurzem berichtete aber eine Hundebesitzerin auf Facebook, dass ihr Hund an MH in der Narkose verstorben sei.
Daraufhin haben wir uns der Thematik angenommen und wiedereinmal unsere beiden großen Labore um Auskunft gebeten. Von beiden Laboren kam die Auskunft, dass bisher alle getesteten Weißen Schweizer Schäferhunde (insgesamt über 600 Proben) frei und somit nicht betroffen von MH waren.

Eines der Labore sagte uns aber, dass es in der Vergangenheit einen oder mehrere Hunde gab, die an MH erkrankt oder verstorben seien. Diese/r Hund/e hatten aber ebenfalls einen MH freien Befund. Das macht natürlich etwas nachdenklich. Denn im Grunde genommen gibt es diese Erkrankung ganz selten bei unseren Weißen Schweizer Schäferhunden, kann aber durch den momentan verwendeten Gentest wohl nicht einwandfrei nachgewiesen werden.

Das heißt nicht, dass wir das Thema außer acht lassen sollten. Wie immer ist eine gute Dokumentation von seitens der Zuchtbücher notwendig. Ganz wichtig ist es, dass betroffene Hunde dem Zuchtverein gemeldet werden, um verwandte Tiere besonders gut im Auge zu behalten zu können und deren Besitzer und Tierärzte ggf. auf die Gefahr aufmerksam machen, damit entsprechende Vorsichtsmaßnahmen für notwendige Narkosen getroffen werden können.
Im Moment ist das das einzige was wir tun können, um überhaupt zu erfahren, wie häufig diese Erkrankung bei unseren Hunden auftritt und/oder ob andere Ursachen für die Reaktion in der Narkose ursächlich sind.

Übrigens bietet keines der Labore in ihren Test-Paketen für die Rasse Weißer Schweizer Schäferhund diesen Test an. Warum es dann doch immer wieder bei unserer Rasse getestet wird, muss jeder Besitzer selbst für sich hinterfragen.

 

Hier gibt es noch weitere Informationen zum Thema Hundegesundheit und -erkrankungen beim Weißen Schweizer Schäferhund aus unserer “ZGBBS informiert”-Reihe.

Das könnte dich auch interessieren …